Gastbeitrag von Gerhard Korn, Buenos Aires
In Argentinien werden nicht nur „Empanadas“ und „Asado“ gegessen, dieses kulinarische Grill-Ritual, das dort vom Gesellschaftsleben nicht wegzudenken ist, sondern immer häufiger auch „in der Scheibe“ (= Disco) gekocht. Diese Kochart, die direkt aus der Landwirtschaft kommt, wird auf dem Land schon lange angewandt und findet nun ihren Weg ins Stadtleben, wodurch der Outdoor-Kochbereich um einen originellen Hingucker ergänzt und bereichert wird.
Die ausgemusterten Scheiben einer Egge werden in originelle Wok-verwandte Kochelemente verwandelt, indem man das Loch in der Mitte, durch das sie am Gerät angebracht waren, zuschweisst, einen dicken Rand anbringt und das Ganze mit zwei Griffen versieht. Diese konkav geformten gusseisernen Teile, 3mm stark und je nach ursprünglichem Einsatz in der Landwirtschaft in unterschiedlichen Grössen zwischen 30 und 60cm Durchmesser erhältlich, werden entweder klassisch auf ein offenes Feuer gestellt oder auch auf einen für den Zweck eingerichteten Kocher auf einer Gasflasche. Zur Ausstattung können ein Deckel und auch anschraubbare Füße gehören, damit man die Scheibe besser auf der Feuerstelle platzieren kann.
Vor dem ersten Einsatz muss die gesamte Oberfläche mit Fett behandelt bzw. eingerieben werden, um das Metall zu schützen und ein Anbrennen der Zutaten zu verhindern. Nun kann man über dem offenen Feuer Eintopf-ähnliche Gerichte in relativ kurzer Brat- und Kochzeit zubereiten, wobei der Phantasie bei der Auswahl der Zutaten keine Grenzen gesetzt sind: Rinder-, Schweine- oder Hühnerfleisch, das vor dem Braten gewürzt oder auch mariniert wird, wird ebenso verwendet wie diverse Gemüsesorten von Zwiebel, bis Paprika, Karotten, Kartoffeln usw.
Durch Zugabe von Brühe am Ende der Kochzeit kann dem Essen dann wieder Flüssigkeit zugefügt werden. Die Zeremonie des Feuermachens, die je nach verwendeter Holzart entstehenden Aromen und die diversen Varianten der Zutaten lassen das Kochen im „Disco de Arado“ zu einem Schlemmervergnügen werden. Guten Appetit – buen provecho!
mmmmmhhhhh… das hört sich fantastisch an… will auch haben…
Die letzte „Pfanne“ sieht aber mal lecker aus. Das wäre zumindest mal ein etwas anderes „Grillevent“, wenn man so im Freien für die Gäste kocht. Das würde ich dann aber schön über dem offenen Holzfeuer machen, das wäre dann das Highlight 🙂
Gruß,
Jens
che, que bueno! hoffe, das gibt es bald mal in dem von unbeugsamen Gourmets bevölkerten Dorf im Odenwald…