Es gibt eine Vielzahl von Teig-Varianten, die sich grundsätzlich für die Herstellung eines Bodens für eine leckere Quiche oder Tarte eignen: Mürbeteig, Hefeteig, Blätterteig… selbst Strudel-, Filo- oder Yufka-Teig. Ursprünglich wurde in Frankreich, genauer gesagt in Lothringen, ein Brotteig verwendet. Für welche Variante man sich auch entscheidet – vielen Hobbyköchen/innen dauert es einfach zu lange, selbst einen Teig herzustellen und zu kneten. Deshalb greifen sie gerne auf die praktischen Fertigteige aus dem Kühlregal im Supermarkt zurück. Wer hingegen, so wie ich, auf das Industrieprodukt aus Palmfett, Ethylalkohol, Maisquellstärke, Säuerungsmitteln und technische Enzymen wie Amylase, Xylanase, Hemicellulase und Protease keine Lust hat, wird an diesem „Express-Teig“ aus Mehl, Olivenöl und Wasser viel Freude haben.
Dieses Teigrezept habe ich auf meiner letzten Reise nach Südfrankreich bei Freunden kennengelernt, die eine Oliventorte serviert hatten. Es ist geschmacklich perfekt für alle Arten von Quiches geeignet und kann ratzfatz – nämlich in weniger als 2 Minuten! – hergestellt werden. Besonders praktisch finde ich übrigens, dass der Quicheteig vollständig im voraus bzw. am Vortag zubereitet werden kann.
REZEPT QUICHE-TEIG (für eine Auflauf- oder Keramikform mit Ø 27-30 cm)
- 250 g Weizenmehl Type 550
- 80 ml / 8 EL Olivenöl
- 100 ml / 10 EL warmes Wasser
- 1 Prise Salz
- optional: 1 EL gehackter Thymian oder Kräuter der Provence
Schritt 1 – Alle Zutaten in eine Rührschüssel geben und mit einem großen Löffel oder Schaber vermischen.
Schritt 2 – Den Teig mit den Händen ungefähr eine Minute lang kneten, bis er zäh-elastisch ist und leicht speckig glänzt. Am besten geht das auf einer kalten Stein- oder Granitplatte, man kann ihn aber auch in der Schüssel kneten, bis sich der Teig von der Schüssel löst.
Schritt 3 – Zu einer Kugel formen, leicht flach andrücken, mit Klarsichtfolie oder in einem feuchten Tuch einwickeln und in den Kühlschrank stellen. Mindestens 30 Minuten – oder über Nacht kühlen.
- Je nach Rezept die Füllung zubereiten
- Den Ofen auf 200°C. vorheizen – Unterhitze
- Eine Quicheform aus Keramik einfetten oder eine Metall-Backform mit herausnehmbaren Boden mit Backpapier auslegen; für kleine Mini-Quiches eignen sich auch Gratin- oder Muffinförmchen
- Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und mit einem Nudelholz etwas größer als die Form ausrollen, in die Form legen und mit den Fingern gleichmäßig ausbreiten / flachdrücken. Überstehende Ränder mit einem Messer abschneiden und ggfs. an dünnen oder fehlenden Teigstellen ansetzen
- Dann den Quicheteig mit einer Gabel mehrmals einstechen und je nach Rezept herzhaft füllen oder belegen
- 20 bis 40 Minuten backen – je nach Rezept / Backformgröße
Tipp 1: Falls Ihr Backofen über keine starke und getrennte Unterbodenhitze verfügt (und das ist bei vielen Haushaltsgeräten der Fall) und wenn Sie den Boden besonders knusprig möchten, können Sie ihn zuerst 5 Minuten blind vorbacken und erst dann die Füllung hinzugeben. Dazu den Teig mit Backpapier bedecken und mit Backerbsen, getrockneten Hülsenfrüchten oder Kirschkernen auffüllen, damit sich der Boden nicht hebt.
Tipp 2: Anstelle von Weizenmehl können Sie auch Vollkornmehl mit Buchweizen, Dinkel oder Roggen verwenden. Ggfs. muss die Wassermenge geringfügig erhöht werden, damit ein geschmeidiger Teig entsteht.
Hier noch ein Link zur verwendeten Keramikform: → Küchenprofi 750418228 Tortenform, rund 27 cm aus Hartporzellan
Welche Erfahrungen haben Sie mit Quicheteig gemacht? Kennen Sie eine Rezeptvariation ohne Eier und Milch? Ich freue mich auf Ihre Ergänzungen in den Kommentaren.
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Sehr schönes und dankbares Rezept.
Gerade gebacken, mit 4 Personen probiert – nichts mehr übrig geblieben 🙂