Die Schweizer haben es in diesem Fall definitiv besser! Wenn ihnen der Sinn nach frischem Käsegebäck steht, gehen sie einfach in eines der vielen „Chäs-Lädeli“ (oder zu Sprüngli) und holen sich eine Portion Flûtes, Salzkonfekt, Apéro-Snacks oder Kleingebäck mit Käse. Das wird dort täglich hergestellt und ist vermutlich die internationale Messlatte, wenn es um Qualität, Geschmack und Frische geht. Bei uns in Deutschland gibt es nur noch wenige Pâtissiers, die sich auf die Kunst des fein-aromatischen Käsegebäcks verstehen. Die Nachfrage ist sehr gering, der Preisdruck groß und somit bleibt den meisten von uns nur eine bescheidene Auswahl von Industrieprodukten im Supermarkt. Wer jedoch eine halbe Stunde Zeit investieren mag, kann sich mit diesem sehr einfachen Rezept selbst versorgen oder seine Gäste verwöhnen.
REZEPT KÄSEGEBÄCK (ca. 50 Gebäckstücke)
– 150 g geriebener pikanter* Käse
– 225 g Kühlschrank-kalte Butter
– 300 g Mehl Type 550
– 1 TL Salz
– ½ Muskatnuss, weißer Pfeffer aus der Mühle
– 3 Eigelb zum Bestreichen
– Für den Belag: Nüsse, Mandeln, Blaumohn, Kümmel, Sesam, Kürbiskerne
*Beispiele für würzige Sorten sind u.a. Hartkäse wie Appenzeller, Emmentaler, Gruyère (Greyerzer), gereifter Beaufort, Bergkäse oder Parmesan; mildere Sorten wie Gouda oder Butterkäse eigenen sich nicht so gut.
Schritt 1: Je nach persönlicher Vorliebe, Geschmack und Verfügbarkeit den rezenten Käse mit einer Käsereibe oder Microplan raspeln. Je feiner der Käse gerieben ist, desto leichter funktioniert das anschließende Teigkneten.
Schritt 2: Den geriebenen Käse, die Butter, das Mehl, Salz, etwas Pfeffer und ein wenig geriebene Muskatnuss in eine große Schüssel geben. Alles mit der Hand zügig durchkneten bis sich eine homogene Masse gebildet hat und man eine feste Teigkugel formen kann.
Schritt 3: Die Käsemasse auf kleinen Blätter Backpapier oder auf A4 Papierbögen verteilen und zu ca. 1,5 – 2 cm dicken Platten formen. Ggfs. kann man für diesen Arbeitsschritt ein Nudelholz verwenden, es geht aber auch mit der Hand, da die Masse gut formbar ist und kaum klebt. Das Papier mit den Teigplatten im Kühlschrank ca. 30 Minuten kühl stellen, bis die Käse-Butter-Mehl Mischung wieder fest geworden ist. Alternativ kann man auch eine Platte ins Tiefkühlfach legen; in diesem Fall ist der Teig schon nach 5 Minuten fest.
Schritt 4: Den Backofen auf ca. 180° C. Umluft vorheizen. Einen Papierbogen mit der gekühlten Teigplatte auf eine Arbeitsfläche legen und mit einer Metallform ausstechen: Romben, Vierecke, Kreise, Dreiecke, Fische… der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Einen Bogen Backpapier oder eine Silikon Backmatte (Silpat) auf ein Gitterrost legen und die ausgestanzten Formen auslegen.
Schritt 5: Eigelb mit einem Spritzer kaltem Leitungswasser verrühren und die Teiglinge bestreichen. Danach mit Sesamkörnern, Mohn, Kümmel und Käsestreifen bestreuen oder mit Nüssen, Kernen und Mandeln belegen.
Schritt 6: Die fertig dekorierten Teiglinge im Ofen ca. 8 – 10 Minuten goldgelb backen. Sobald sich die ersten dunkelbraunen Stellen bilden, Blech aus dem Ofen nehmen und das Gebäck gut auskühlen lassen. In kleinen Schälchen anrichten und bei Zimmertemperatur servieren. Übrigens: Käsegebäck eignet sich besonders gut zum Aperitif.
Weintipp: Champagner, Crémant, Winzersekt oder ein trockener Weißwein sind perfekte Begleiter und passen immer. Weitere Weinempfehlungen zu Käse oder Aperitif → finden Sie hier.
Immer wenn’s was mit Käse zu tun hat läuft mein Herz über.
Wie man unschwer an meiner URL erkennen kann, bin ich auch ein großer Käse Freund 😉 Danke für das tolle Rezept, sehr kreativ. Ich weiss jetzt was ich demnächst mal ausprobiere.
Gruß Stefan
Dieses Recept habe ich heute ausprobiert,es ist von vielen Varianten nach meinem Geschmack eine hervorragende Mischung der Zutaten.Es schmeckt super,erstaunlicherweise ohne Ei im Teig.Wir haben jetzt einen Sektempfang ,ich freue mich schon auf dieses köstliche Gebäck.Sollte jeder backen.Ohne Küchenerfahrung könnte es auch gelingen.Ich backe schon viele Jahre .auch Käsegebäck. Super.