Rhabarber-Tiramisù

Ohne Mascarpone ist Tiramisù undenkbar. Doch es müssen nicht immer Espresso, Marsalla oder Amaretto sein, die den italienischen Dessert-Klassiker verfeinern. Verschiedene Variationen mit Früchten sind eine wunderbare Alternative. Außerdem ist Tiramisù schnell, einfach und gut im Voraus zuzubereiten.
Seit Anfang März liegt der erste Rhabarber des Jahres im Supermarkt. Leider ist er gummiartig weich, blass, dünn und hat bestimmt zu lange im Kühlhaus gelegen. Danke, aber nein danke…
Drei Wochen später stapeln sich Kisten mit frischem Rhabarber auf dem Wochenmarkt. Nun sind die Stengel dick und kräftig, und leuchten in kräftigem Rot-Grün. Es wird Zeit für das erste Früchte-Tiramisù des Jahres.

REZEPT RHABARBER-TIRAMISÙ (für 4-5 Personen)*

8-10 Stangen Rhabarber
4 EL selbstgemachter Vanillezucker
100 ml Weißwein
100 ml Rhabarber-Nektar, z.B. → van Nahmen (alternativ 1 Glas frisch gepresster Orangensaft)
1 Packung Löffelbiskuits
Mascarpone-Crème nach → diesem Original Tiramisù-Rezept
frische Früchte und Minze zum dekorieren
dunkles Kakaopulver

Die Herstellung unterscheidet sich nicht wesentlich vom klassischen Tiramisù, dessen Rezept mit genauen Mengenangaben → hier zu finden ist. Anstelle des Espresso träufelt man einfach einen fruchtigen Sud auf die Löffelbiskuits, der beim Kochen entstanden ist.

Schritt 1: Den Rhabarber schälen, in kleine Stücke schneiden und zusammen mit dem Vanillezucker, dem Weißwein und dem Rhabarber-Nektar ca. 4-5 Minuten dünsten. Die Fruchtstücke sollten unbedingt noch etwas Biss haben und sollten nicht vollständig zerfallen sein. Die Früchte in ein Sieb geben, abkühlen lassen und den Saft auffangen.

Schritt 2: Den Boden einer rechteckigen Auflaufform eng mit Löffelbiskuits auslegen und mit dem Rhabarbersud gleichmäßig beträufeln bis sie sich ganz vollgesaugt haben. Danach die feuchten Biskuits ganz leicht etwas flach drücken. Die Hälfte der Früchte gleichmäßig auf den Löffelbiskuits verteilen.

Schritt 3: Eine Mascarpone-Crème nach → diesem Rezept herstellen. Die Crème auftragen, mit etwas Schokolade bestreuen. Erneut eine Lage Löffelbiskuits auf die Crème legen, mit Rhabarbersaft beträufeln, den restlichen Rhabarber verteilen und dann eine weitere Schicht Mascarpone-Crème auftragen. Die Schüssel mit Klarsichtfolie bedecken und mindestens 4 Stunden (besser einen ganzen Tag) im Kühlschrank ziehen lassen.

* Tipp: Sollte das Dessert für mehr als 5 Personen sein, verwende ich keine größere Form, sondern lege an dieser Stelle eine dritte oder vierte Schicht auf.

Schritt 4: Vor dem Servieren das Tiramisù mit einer dicken Schicht Kakaopulver bestreuen. Dann in gleichmäßig viereckige Stücke schneiden, vorsichtig aus der Form heben und zusammen mit ein paar Früchten und Minzblättern anrichten.

Tipps: Für eine größere Ausbeute kann man das Tiramisù auch mit Hilfe eines Edelstahlrings (Vorspeisenring, Dessertring Ø 6,5 cm) ausstechen und als kleines Törtchen servieren. Diese Variante bevorzuge ich immer dann, wenn ich viele Gäste habe, und deshalb so viele Portionen wie möglich servieren möchte.

Falls es suppt 😉 : Manchmal kommt es vor, dass das Tiramisù mit Früchten aus irgendwelchen Gründen zu flüssig gerät (z.B. weil die Früchte über Nacht noch viel Flüssigkeit verloren haben und ich absichtlich auf Gelatine verzichte). Dann wird das Schneiden und Portionieren mit dem Messer sehr schwierig und das Tiramisú zerfällt leicht. In diesem Fall serviere ich das Dessert einfach in ein paar Weingläsern, wodurch das Missgeschick nicht weiter auffällt…